Kunstgussmuseum Hirzenhain e. V.

Künstlerischer Eisenguss ist in Oberhessen in Form von kunstvoll gestalteten Ofenplatten seit dem Mittelalter nachweisbar. Die Zusammenarbeit von hervorragenden Bildschnitzern und hessischen Hüttenleuten machte die Region zu einem Mittelpunkt der Ofenplattenkunst im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1678 errichtete Graf Ludwig-Christian zu Stolberg-Gedern den ersten Holzkohlehochofen in Hirzenhain. Technischer Fortschritt ermöglichte gegen Ende des 18. Jahrhunderts filigranen Eisenguss, für den vor allem die Berliner Gießereien bekannt wurden. Infolge der deutschen Teilung und zur Fortführung der Kenntnisse des filigranen Eisengusses eben jener Gießereien fügten die Buderus’schen Eisenwerke Wetzlar 1947 ihrem Werk Hirzenhain eine Kunstgussabteilung hinzu. Hier im ehemaligen Eisenwerk von Hugo Buderus wurden schon Jahrhunderte früher künstlerische Ofenplatten gegossen und Öfen hergestellt.

 

Peter Lipp, erster Leiter der Kunstgießerei und selber Bildhauer, schuf mit seiner Beispielsammlung preußischen Eisengusses, die durch seine Nachfolger kontinuierlich ausgebaut wurde, sowie einem Bestand vorhandener historischer Ofenplatten die Basis für das heutige Kunstguss-Museum Hirzenhain. Diese traditionellen Berliner Eisengusserzeugnisse wie Schmuckstücke und Medaillons, aber auch dekorative Gegenstände des täglichen Lebens wie Schreibzeuge, Uhrenhalter, Schalen, Teller und Briefbeschwerer wurden, wie die Ofenplatten, vom Leihgeber an andere Museen verteilt.

 

Nach der Schließung der Kunstgießerei im Mai 2015, konzentriert sich das Museum verstärkt auf die Präsentation von Kunstguss „Made in Hirzenhain“ zwischen 1947 und 2015. Langfristiges Ziel des Trägervereins ist der Erhalt des Kunstgussmuseums mit seinen eigenen Exponaten am Standort Hirzenhain.

 

Kontakt

Eberhard Schmidt

Nidderstraße 5
63697 Hirzenhain

Öffnungszeiten

 

Das Kunstguss Museum Hirzenhain ist aktuell wegen Umbauarbeiten geschlossen.